Review – Samsung Galaxy S4 “Top Performer mit intelligenten Smart Features”

Samsungs aktuelles Flaggschiff wurde am 14. März auf einem Event in New York der Öffentlichkeit vorgestellt und liegt nun seit Ende April in den Läden. Keinen Monat später kann der Hersteller schon den Absatz der ersten 10 Millionen Stück verkünden was einem neuen Verkaufsrekord in so kurzer Zeit entspricht. Ausserdem geben die Südkoreaner bekannt, dass der Blockbuster ab dem Sommer neben den Farben White Frost (Weiß) und Black Mist (Schwarz) auch in Artic Blue (Blau), Red Aurora (Rot), Purple Mirage (Lila) und Brown Autumn (Braun) erhältlich sein wird.

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Vor einigen Tagen hat mich nun ein Exemplar des neuen Topmodells erreicht wofür ich mich freundlicherweise bei Samsung Schweiz bedanken möchte. Über die technischen Gegebenheiten wurde ja schon hinlänglich berichtet weshalb ich in diesem Artikel nur zeitweise darauf eingehen werde. Als direkten Vergleich sehe ich mein ehemaliges Galaxy Note 2 und das HTC ONE, dass ich für kurze Zeit begutachten konnte.

Samsung_Galaxy_S4_Review_KleinDas Unpacking verlief erwartungsgemäß recht unspektakulär was nicht zuletzt an dem generell bekannten Design des S4 lag, das dem S3 wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Überdies finden sich neben der 2600 mAh Batterie so bekannte Accessoires wie das kombinierte USB-Ladekabel, die Ohrhörer nebst wechselbarer Ohr-Stöpsel sowie ein kleines Handbuch mit Kurzanleitung. Positiv für die Umwelt, dass bei Samsung trotz immer grösserer Displays die Verpackungsboxen immer kleiner werden. Im Vergleich zu meinem Note 2 ist das S4 natürlich erheblich kleiner aber auch um einiges leichter und liegt damit sehr gut in der Hand. Allerdings ist die Rückseite so flutschig glänzend, dass es einem sehr leicht aus der Hand zu fallen droht. Die erste Tat bestand deshalb im Erwerb eines griffigen Silikonbackcovers und einem geeigneten Displayschutz. Die mit “Black Mist” (schwarz) bezeichnete Farbe meines Gerätes wirkt dagegen eher wie ein mittleres Grau und keineswegs wie dunkles Schwarz.

Samsung_Galaxy_S4_Review_0_KleinDas 5 Zoll Full-HD Super Amoled Display mit seiner Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (441 ppi) ist dagegen über jeden Zweifel erhaben wenn man sich hauptsächlich in Innenräumen aufhält. Bei grellem Licht oder direkter Sonneneinstrahlung wird es zum Teil recht schwer etwas zu erkennen. Das Display des HTC ONE gab zumindest in diesem Punkt eine deutlich bessere Figur ab. Im Gegensatz zum Galaxy Note 2, dass über eine RGB Matrix verfügt setzte Samsung beim S4 wieder auf eine Pentile Matrix.

Neu hinzugekommen ist auch das sog. Adapt Display (Anzeige optimieren), dass je nach Nutzung des S4 automatisch für eine optimale Ausleuchtung des Displays sorgen soll. Ehrlich gesagt habe ich davon bisher nicht viel mitbekommen aber vielleicht bedeutet dies gerade deshalb dass es funktioniert. Ihr findet diesen Punkt unter “Systemeinstellungen – Mein Gerät – Anzeige – Bildschirmmodus”. Standardmässig steht dieser Wert auf Anzeige optimieren, aber ihr könnt auch manuell aus den 4 Modi Dynamisch, Standard, Professionelles Foto und Video wählen. Ein Problem der meisten Smartphones ist die Unbedienbarkeit des Displays mit Handschuhen was beim S4 der Vergangenheit angehört. Durch Erhöhung der Empfindlichkeit des Displays über einen extra Menüpunkt kann ich das S4 auch durch ein etwas dickeres Tuch bedienen.

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Kommen wir nun zu der Geschichte mit den 2 unterschiedlich verbauten Prozessoren. Fakt ist, dass mein Modell wie auch wohl über 90 Prozent aller bisher weltweit ausgelieferten Geräte mit dem 1,9 Gigahertz schnellen Snapdragon 600 von Qualcomm bestückt sind und nicht mit dem hauseigenen Samsung Exynos Octa. Angebliche Hitzeprobleme und eine zu geringe Ausbeute bei den Stückzahlen haben einen großflächigen Einsatz des Exynos Octa bisher verhindert. Laut letzter Infos soll der Octa, der auf Arm`s big.Little CPU-Konfiguration erstmals im Galaxy Note 3 Einzug halten, das voraussichtlich auf der IFA im September präsentiert werden wird.

Unbestritten ist, dass der Snapdragon ein wahrliches Kraftwerk ist und mit 24711 Punkten im Antutu Benchmark die derzeitige Rangliste mit anführt. Allerdings gab es auch schon erste Kritik zum Snapdragon 600, denn beim US-Techblog xdadevelopers berichten etliche Besitzer von Problemen mit dem Sound am Kopfhörerausgang bei höheren Lautstärken. Beim Anschluss fremder Kopfhörer höre ich bei hohen Lautstärken auch deutliche Verzerrungen während die mitgelieferten “recht guten” Samsung Kopfhörer einwandfrei klingen. Als Tip rate ich euch die Samsung eigene Ton-Anpassung “Adapt Sound” durchzuführen, die ihr in den “Systemeinstellungen – Mein Gerät – Ton” findet! Zudem bieten separate Musikplayer wie z.B. Poweramp oder Playerpro extra Soundeinstellungen um noch das Allerletzte aus dem S4 zu holen. Beide Musikplayer sind kostenpflichtig bieten aber meiner Meinung nach den besten Funktionsumfang.

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Samsung_Galaxy_S4_Review_16_kleinAir Browse nur mit Samsung Apps

Wobei wir bei einem der neuen Features von Samsung angelangt wären dem sog. “Air Browse”. Einmal aktiviert habt ihr die Möglichkeit zwischen einzelnen Musiktiteln, Photos in der Galerie, Seiten im S Memo und den Fenstern im Browser hin und herzuwechseln ohne dabei das Display zu berühren. Und jetzt kommt auch schon die Einschränkung, denn das Air Browsing funktioniert ganz wunderbar solange es sich um den Samsung eigenen MP3 Player, den Stock Browser und die Stock Galerie handelt. Als Benutzer des Chrome Browser musste ich erst einige Hand-Verrenkungen in Kauf nehmen um zu kapieren, dass Air Browse hier nicht funzt. Die Funktionen von Air Browse findet ihr unter “Systemeinstellungen – Mein Gerät – Bewegungen & Gesten – Gesten – Air Browse”

Air Jump springt durch die Seiten

Mit “Air Jump”, d.h. einer virtuellen Wischbewegung von oben nach unten und umgekehrt kann man genau wie beim Scrolling durch den Inhalt springen, denn im Gegensatz zum Scrollen erfolgt hierbei der Bildlauf in Sprüngen. Damit ihr jetzt nicht jede App auf die Gestensteuerung hin überprüfen müsst erscheint in der Statusleiste jeweils ein wischendes Handsymbol wenn eine App die Funktion unterstützt.

Smart Scroll mit Geräte Neigung flüssiger als mit Kopfnicken

Ähnlich wie bei Air Browse ist es auch beim nächsten Feature dem Smart Scroll, das ihr wahlweise mit Kopf- oder Geräteneigung aktivieren könnt. Bei Einstellung “Kopf neigen” müsst ihr manchmal schon recht hartnäckig nicken bis das Scrolling erfolgt während die Einstellung “Gerät neigen” zumindest in den unterstützten Apps wie Stock Browser und Stock Email sehr flüssig funktioniert. Leider funktioniert das Scrolling weder bei den Kontakten, dem MP3 Player oder dem Datei Manager ganz zu schweigen von externen Apps wie dem Chrome Browser.

Samsung_Galaxy_S4_Review_15_kleinAir View macht den Finger zum Zauberstab

Eine meiner Lieblingsfunktionen beim Galaxy Note 2 ist aber absolut “Air View”, das beim S4 nun mit dem bloßen Finger funktioniert, während man beim Note 2 dafür den S-Pen benötigt. Mit dem Schwebefinger werden Bilder vergrössert oder der Inhalt von Emails sichtbar gemacht. Beim Abspielen von Videos zeigt euch Air View eine Vorschau im Fortschrittsbalken was 1A funktioniert. Auf Webseiten könnt ihr euch das Zoomen sparen, denn mit dem schwebenden Zauberfinger erscheinen die Inhalte wie durch eine Lupe vergrößert.

Smart Pause stoppt Videos beim Wegsehen

Smart Pause wiederum ist für die Videofanatiker unter euch ganz sinnvoll, denn es garantiert einen lückenlosen Filmgenuss solange ihr eure Augen auf das Display gerichtet habt. Falls Störungen jeglicher Art eure Aufmerksamkeit vom Display entfernen pausiert das Video sofort bis ihr es erneut anschaut. Äußerst flüssig läuft jetzt auch “PopUpPlay” mit dem ihr ein Video in einer anderen App frei skalierbar anschauen könnt. Leider funktioniert diese Funktion nur im Portrait-Modus. Zu allen Sensor bedingten Features muss erwähnt werden, dass diese bei Tageslicht erheblich zuverlässiger funktionieren als bei Schummerlicht.

Wischgesten in der kontakte App starten Anrufe oder SMS

Fingerwischen ist ab sofort auch in den Kontakten angesagt, denn mit einer Wischgeste nach rechts ruft ihr den ausgewählten Kontakt an während sich beim Wischen nach Links die SMS App öffnet.

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Screenshots per Tastenkombi oder Swiping erstellen

Samsung_Galaxy_S4_Review_14_kleinEine meiner häufigsten Tätigkeiten ist das Erstellen von Screenshots für meine Artikel und so ist dies oft die erste Funktion, die ich bei einem neuen Gerät in Erfahrung bringe. Beim S4 habt ihr 2 Möglichkeiten einen Bildschirmschuss zu machen. Bei der Tastenkombi müsst ihr einfach gleichzeitig die HOME & die POWER Taste drücken und schon ist das Bild im Kasten. Bei der 2. Möglichkeit solltet ihr euch erst vergewissern ob der Menüpunkt unter “Systemeinstellungen – Mein Gerät – Bewegungen & Gesten – Bewegung der Handfläche – Screenshot erstellen” aktiviert ist bevor ihr loslegt. Einmal erledigt müsst ihr einfach mit der Handkante von rechts nach links oder umgekehrt über den Bildschirm wischen und es macht Klick. Im gleichen Menüabschnitt findet ihr auch den Punkt “Stumm anhalten” mit dem ihr durch Handbedeckung des Displays das S4 stumm schaltet wenn z.B. ein Audiofile läuft.

Sperrbildschirm mit Widgets aufrüsten

Seit Android 4.2.2 ist es möglich auf dem Sperrbildschirm neben einer Uhr und einer frei definierbaren Info-Message (nur S4) auch normale Widgets zu verwenden. Ihr müsst euch das so vorstellen, dass ihr dann wie bei euren Homescreens zwischen den einzelnen Widgets hin und herscrollen könnt. So lassen sich z.B. E-Mails lesen oder eine Musik App bedienen ohne dass das S4 entsperrt werden muss. Persönlich reicht mir die Anzeige von Uhrzeit und Wetterdaten während ich den Rest wie gewohnt innerhalb der Homescreens erledige. Unter “Systemeinstellungen – Mein Gerät – Sperrbildschirm – Sperrbildschirm-Widgets” könnt ihr ausser den Widgets auch eine Menüauswahl eurer bevorzugten Apps sowie die Kamera App “zum Klick and Shot” auswählen.

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Schnellstartleiste konfigurieren

Aufgrund der großen Anzahl an neuen Software Features ist die Schnellstartleiste beim Galaxy S4 überdimensional angewachsen. Allerdings werden beim Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste immer nur die ersten 5 Punkte aufgelistet. Um die übrigen zu erreichen müsst ihr euch durch eine lange Liste scrollen oder ihr klickt oben rechts auf das viereckige Icon. Daraufhin erscheinen alle Schnellstartmenüs auf einer übersichtlichen Seite. Zusätzlich könnt ihr nach Anklicken des Stift Icons die Reihenfolge der Schnellstartmenüs beliebig neu anordnen.

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Entwickleroptionen spielen Verstecken

Der normale User wird das Menü mit den Entwickleroptionen fast nicht brauchen aber gerade die Funktion des USB Debugging habe ich selbst schon bei diversen Root und Flash Aktionen gebraucht. Ab der Android Version 4.2.2 führt Google das Menü anfänglich gar nicht mehr auf. Es ist aber nur gut versteckt und kann mit folgender Tastenkombi wieder sichtbar gemacht werden. Dazu müsst ihr unter “Systemeinstellungen – Optionen – Info zu Gerät” den Menü-Punkt “Buildnummer” genau 7x anklicken. Daraufhin erscheint das Menü “Entwickleroptionen” auf dem vorherigen Bildschirm über dem Menüpunkt “Info zu Gerät”

Samsung_Galaxy_S4_Reviews_11_kleinFotofunktionen ohne Ende!

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zur 13 Megapixel Kamera und den neuen Fotofeatures verlieren. Standardmässig schiesst die Kamera des S4 Fotos nur mit einer Auflösung von 9 Megapixeln im Format 16:10. Um die volle Kapazität zu erreichen müsst ihr in der Kamera-App bei den Einstellungen die Auflösung auf 13 Megapixel umstellen. Die Kamera des Galaxy S4 hat 11 spezielle Motivprogramme + eine Automatik an Bord, die unter anderem Szenen wie Portrait, Nacht, HDR, Sport und Panorama Aufnahmen abdecken. Allerdings fehlt bisher das im Nexus 4 vorhandene Feature der 360 Grad Photospheren Aufnahmen, das Samsung hoffentlich mit einem der nächsten Updates nachreichen wird. Der neue Trend zu Multimedia Bildern bei denen neben dem Foto noch Ton oder eine animierte Bildersequenz aufgezeichnet werden präsentiert Samsung in den Motivprogrammen “Sound & Shot” bzw. “Drama”. Desweiteren existiert eine Art Radierer, der im Anschluss einer Aufnahme störende Objekte wieder entfernen kann.

Brandneu ist auch die Möglichkeit des Dual-Shot bei dem sowohl die Front- als auch die rückseitige Kamera gemeinsam ausgelöst werden. Es entsteht ein sog. Bild-im-Bild, das mittels einer ganzen Reihe von Effektrahmen weiter aufgehübscht werden kann. Anmerken möchte ich, dass Dual-Shot nur bei aktivierter Automatik Funktion funktioniert und damit in keinem der anderen 11 Motivprogramme. Da ich zum Austesten aller Foto- & Videofunktionen bisher keine Zeit hatte und dies überdies genügend Stoff für einen eigenen Artikel bietet, verschiebe ich dies auf einen späteren Zeitpunkt.

Weitere interessante Features wie das “Screen Mirroring” bei dem das Display des S4 z.B. auf einem Flatscreen freigegeben wird, oder Group Play bei dem bis zu 7 Geräte in einem Streaming Verbund Inhalte teilen konnte ich aufgrund fehlender Hardware nicht testen. Mein persönliches Fazit fällt bisher sehr positiv aus denn das S4 ist ein Allroundtalent mit einer Menge Power und intelligenten Software Features, die wirklich Spass machen. War ich im Vorfeld des Tests noch skeptisch ob das S4 den heißgeliebten S-PEN meines Galaxy Note 2 wird ersetzen können, schätze ich jetzt gerade das physisch etwas kleinere Display und das leichtere Gewicht des S4. Falls ihr selbst schon stolzer Besitzer eines Galaxy S4 seit würde ich mich über ein Feedback von euch hier sehr freuen!

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