Vor 4 Tagen hat Google auf einem Event seinen neuen HDMI Streaming Stick Chromecast vorgestellt, der auf einfachste Weise Multimedia Inhalte wie Videos, Fotos & Musik von einem Androiden, PC, Laptop oder Chromebook an einen TV sendet. Das Echo der Blogs war daraufhin zweigeteilt, denn trotz des recht günstigen Preise von 35 US-Dollar führen z.B. Hersteller wie Samsung mit AllShare bzw. DLNA schon länger eigene Streaminglösungen im Programm. Dazu gibt es eine Reihe an Streaming Apps wie z.B. BubbleUPNP, die sogar Musik Dateien aus Googles Play Music Cloud auf ein DLNA fähiges Endgerät streamen. Über die Sinnhaftigkeit eines Produktes wie Chromecast würde also wie so oft der User entscheiden und deshalb gab es Googles Streamingstick auch schon kurz nach dem Event bei diversen US-Online zu kaufen.
Als Kaufanreiz legte Google für Schnellentschlossene ein 3 Monatsabo des in Amerika sehr populären Videostreaming Dienstes Netflix obendrauf. Da der Preis des Abos normalerweise 8 US-Dollar pro Monat beträgt reduzierte sich der Gesamtpreis für den Stick so auf konkurrenzlose 11 US-Dollar. Und ratet mal was jetzt passierte, der Ansturm auf Händler wie Amazon war so groß, dass der Online Riese schon 4 Stunden nach Marktstart das Netflix Goodie wieder eingestellt hat wie ein Käufer kommentierte. Überwältigt vom Käuferansturm hat auch Google einen Tag später reagiert und die ganze Netflix-Promo-Aktion wieder abgeblasen.
Damit hat sich der Suchmaschinengigant aber den Ärger etlicher User zugezogen, die den Stick wohl nur wegen des Netflix Probeabos geordert hatten. Als wenn dieser Marketing-Gau nicht schon genug wäre hat mittlerweile Amazon verkündet, dass Chromecast nach rund einem Tag im Handel erstmal ausverkauft ist. Sofort ploppen da in meinem Kopf Erinnerungen an den misslungenen Start des Nexus 4 hoch, dass auch wenige Stunden nach seinem Marktstart ausverkauft war. Man sollte eigentlich meinen, dass ein Gigant wie Google inzwischen ein bisschen schlauer geworden wäre um im Vorfeld für eine ausreichende Menge zu sorgen. Vergleiche mit Samsung zeigen, dass die Südkoreaner ohne weiteres 10 Millionen Galaxy S4 im Monat bereitstellen und verkaufen konnten. Während die überwältigende Mehrheit der 200 Kunden Reviews bei Amazon USA dem Chromecast Stick 4-5 Sterne vergibt bemängeln die 1 Sterne Reviewer hauptsächlich die gestrichene Netflix Zugabe was aber nichts mit der eigentlichen Hardware zu tun hat.
IFixit Teardown
Was bekommt ihr nun für eure 35 US-Dollar geboten, diese spannende Frage beantworten wie so oft die Berufszerstörer von IFixit, die den kleinen Stick einem sog. Teardown unterzogen haben. Nach Öffnen des Sticks wird ein das ganze Gehäuse einnehmendes Motherboard sichtbar auf dem ein AzureWave AW-NH387 Combo Chip verbaut ist, der neben Wlan 802.11 b/g/n auch Bluetooth & FM Audio beheimatet. Angetrieben wird Chromecast von einer Marvell DE3005-A1 SoC CPU plus 4 Gigabyte Flashmemory (MT29F16G08MAA) und 512 Megabyte Arbeitsspeicher DDR3L SDRAM (D9PXV), der jeweils von Micron stammt. Das „L“ beim RAM steht für die 1,5 Volt Low Voltage Variante.
Den Rest des Gehäuses füllt eine Heatpipe aus massivem Aluminium aus, die wohl eine relativ warme Betriebstemperatur symbolisiert. Die Jungs von IFixit weisen übrigens darauf hin, dass manche Empfangsgeräte (TV oder Monitor) nicht ausreichend Strom am HDMI Port zur Verfügung stellen könnten. Für diesen Fall muss Chromecast über den rückwärtigen USB Anschluss mit extra Power versorgt werden, was ich aber als sehr uncool empfinden würde.
Wie streamt ihr eure Multimedia Dateien auf externe Empfangsgeräte. Ich warte gespannt auf die Vorstellung eurer persönlichen Streaminglösungen!
Quellen.: