Nach Säbelrasseln und Raketenabschußdrohungen gegen die ganze Welt hat der kommunistische Norden Koreas unter Führung seines Oberhauptes Kim Jong Un nun offiziell sein erstes Android Smartphone „Arirang“ vorgestellt. Der Wahl des Namen Arirang könnte dabei eine hohe Symbolkraft zukommen, denn er bezieht sich auf das beliebteste koreanische Volkslied und wurde bei internationalen Sportveranstaltungen für gesamtkoreanische Mannschaften schon als Ersatz für die Nationalhymne verwendet. Wie sich das für ein kommunistisches Regime gehört wurde die Präsentation einer Millitärparade gleich in Anwesenheit hoher Generäle durchgeführt. Die Herstellung des Android Phones soll an einem Ort mit dem so interessant klingenden Namen „Fabrik des 11. Mai“ vonstatten gehen. Dabei liegt meine Betonung auf „soll“, denn anhand der Propaganda Aufnahmen wirkt die Handvoll Arbeiter etwas verloren in der sonst nicht gerade arbeitsintensiven Halle.
In Anbetracht des äusserst erfolgreichen Nachbarn im Süden, der mit Samsung mittlerweile den größten Smartphonebauer der Welt stellt war es wohl nur eine Frage der Zeit bis Kim Jong Un dem etwas entgegensetzen würde. Bei der Frage, ob die Geräte wirklich in Nordkorea hergestellt werden gehen Beobachter allerdings davon aus, dass es sich bei Arirang um eine chinesische Auftragsarbeit handelt und die Geräte in Nordkorea nur noch ihre farbenfrohen Pappkartons erhalten. Damit scheint sich nun in der Technikwelt das zu wiederholen was wir seit Jahren an der Rüstungsfront des geteilten Landes zu sehen bekommen. Es mag einer Art Minderwertigkeitskomplex entsprungen sein, das die Machtelite des kommunistischen Nordens immer wieder zu solchen Propaganda Auftritten treibt.
Technische Daten des Arirang sind wie kann es anders sein nicht bekannt aber man kann aufgrund der Bilder davon ausgehen, dass der Kommunisten Androide mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich oder höher läuft. Auf der Rückseite befindet sich überdies eine Kamera, die der Machthaber mit den Worten „Sie könnte nicht besser sein“ lobte. Weiter führte Kim Jong Un aus, dass das Arirang 1201 die starke Nachfrage nach Mobiltelefonen in Nordkorea befriedigen wird und fügte hinzu „Wenn es den Massen gefällt bin ich glücklich“.
Verlässliche Zahlen über die Aktivitäten des einzigen Mobilfunkanbieter Koryolink, der erst 2008 an den Start gegangen ist sind natürlich ebenso Mangelware. Laut eigener Meldungen lag die Nutzerzahl im ersten Quartal 2013 bei rund 2 Millionen Nutzern. Dazu sollte man aber wissen, dass die Kunden des Providers ausschließlich innerhalb der Landesgrenzen Nordkoreas telefonieren können während ein Zugang zum Internet gleich ganz ausgeschlossen ist. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass in einem Land in dem ein Großteil der Bevölkerung Hunger leidet und darüber hinaus das Nötigste zum Leben fehlt, der Besitz eines Smartphones für immer verwehrt bleiben wird. Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare!
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