Bei meinem knapp 2-tägigen Rundgang über das Messegelände der IFA Berlin, das bei 25 Hallen eher einem Marathonlauf gleichkam ist das Thema der 3D Drucker in aller Munde. So zeigt z.B. der deutsche Online Versender Pearl mit dem Freesculpt-3D EX1 den ersten 3D Drucker, der für unter 800 Euro einsatzbereit geliefert wird. Dabei fasziniert mich das äusserst kompakte Format, dass damit fast schon an die Grössen von normalen Papierdruckern heranreicht. Theoretisch könnte das Gehäuse noch kleiner ausfallen, allerdings bedingen natürlich die speziellen 3D Druck-Objekte eine gewisse Grundgröße des Gehäuses.
Zusammen mit einer Kamera und einer 3D-Scan Software wird aus dem Gerät sogar eine Art 3D-Kopierer. Damit habt ihr dann die Möglichkeit eigene Vorlagen oder sogar Objekte wie Gesichter, Figuren etc. einzuscannen und dann als kleine 3D Kunstwerke auszudrucken. Über das Display des Freesculpt werden Temperatur und Druckfortschritt, der bis zu 225 x 145 x 150 mm großen Objekte überwacht. Die austauschbare und zusätzlich beheizte Druckplattform soll dabei stets für optimale Ergebnisse und ein sauberes Ablösen des fertigen Objektes sorgen. Falls ihr der IFA 2013 noch selbst einen Besuch abstatten wollt findet ihr den Stand von Pearl in Halle 8.2 Stand 103.
3Doodler, 3D Printing PEN
Ein wesentlich spannenderes Gerät präsentierten aber 3 junge Amerikaner, die mir im IFA Pressezentrum bei der Gestaltung ihrer Objekte aufgefallen waren. Dabei handelt es sich beim 3Doodler um den ersten 3D Printing PEN in der Größe einer elektrischen Zahnbürste. Das über Kickstarter gelaunchte Projekt war mit einer Zielvorgabe von 30000 US-Dollar gestartet, konnte aber letztendlich in der 34 tägigen Fundraising Phase sagenhafte 2,34 Millionen US-Dollar von über 26 000 Unterstützern einwerben.
Gefüllt mit ABC-Plastik Masse dem Stoff der meisten stationären 3D Drucker sieht der Künstler seine Objekte förmlich in die Höhe spich in 3D wachsen. Aus der Düse des 3Doodlers fließt das im Innern geschmolzene Plastik und erkaltet dann innerhalb kürzester Zeit. Auf diese Weise könnt ihr euch bei der Gestaltung von aufwendigen Objekten alle Zeit der Welt lassen und das Vorhaben ruhig über mehrere Tage Verteilen. Während das geschmolzene Plastik direkt nach Austritt anfassbar erkaltet kann die metallische Ausgabespitze des 3Doodlers bis zu 270 Grad heiß werden weshalb die Macher auch darauf verweisen, dass der 3Doodler kein Kinder-Spielzeug ist.
Gefüttert wird der mini 3D Printer mit 3 mm dünnen farbigen Plastick-Sticks, die es aber auch als 1 Kilogramm Spindeln zum Preis zwischen 30-55 Us-Dollar geben wird. So könnt ihr je nach Bedarf sehr schnell die Farbe wechseln. Wenn das Produkt erstmal den Handel erreicht hat wird 3Doodler auf seiner Homepage sog. Stencil Print Kits zum kostenlosen Download anbieten, dabei handelt es um Print-Vorlagen für so komplexe Kunstwerke wie z.B. den Pariser Eiffelturm. Und auch der soziale Gedanke soll nicht zu kurz kommen, denn jedermann kann eigene Printvorlagen auf der Page des Herstellers mit anderen teilen. Der 3Doodler wird ca. 75 Us-Dollar und wird wohl im Winter oder Frühjahr 2014 lieferbar sein.
Ich habe mich bisher mit der ganzen 3D Druck Geschichte nur sehr wenig befasst finde aber Berichte über funktionsfähige Waffen aus dem 3D Printer ein wenig beunruhigend. Der 3Doodler dagegen ist ein echt spannendes Produkt mit dem in der Zukunft bestimmt eine Menge Kreatives realisiert werden wird. Wsa haltet ihr von der 3D Druck Technik und worin seht ihr die sinnvollsten Anwendungen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!