Von Acer hat mich dieser Tage ein Paket erreicht, das mit dem A1-810 und dem B1-710 zwei Tablet PC`s aus der aktuellen Reihe des PC Herstellers enthalten hatte. Mit Displaygrößen von 7,9 Zoll (A1) und 7 Zoll (B1) bewegen sich beide im Segment der mobilen Tablets und auch wenn sie auf den ersten Blick recht ähnlich wirken liegen die Unterschiede im Detail. Das folgende Review habe ich daher in Form eines Vergleich der beiden Acer Brüder angelegt. Als Referenz werde ich an einigen Stellen auf Googles Nexus 7 Model 2013 verweisen.
Unboxing Look and Feel
Sowohl das A1 als auch das B1 werden in einer bunt bedruckten Pappbox geliefert, die neben den Tablets die üblichen Verdächtigen aus Stromadapter nebst abziehbarem USB-Kabel und einigen Faltbüchlein mit Sicherheits und Garantiehinweisen enthält. Ausserdem enthält die BOX einen kleinen Setup-Guide indem ihr Informationen zur ersten Innbetriebnahme des Tablets und des Wlans findet.
Bis auf die Größe wirken beide Tablets wie aus einem Guss, neben dem chromglänzenden Rand um das Display dominiert die glatte Rückseite aus weißem Plastik. Sowohl das A1 als auch das B1 liegen angenehm in der Hand gehören aber mit 458 Gramm (A1) und 340 Gramm (B1) absolut nicht zu den Leichtgewichten ihrer Zunft. Zum Vergleich dazu verfügt Google Nexus 7 (2013) über ein Gewicht von 290 Gramm.
Neben den Buttons für Power, Volume und den Ausgängen für Kopfhörer und microUSB Stromanschluss besitzt das A1 einen zusätzlichen microHDMI Port. Wie bei Tablets meist üblich besitzen auch die Acer Brüder ein nicht zu öffnendes Rückcover und damit auch einen nicht wechselbaren Akku. Deshalb befindet sich beim A1 der Einschub für die microSD Karte seitlich unterhalb der Lautstärke Wippe während er beim B1 rückseitig unter einer extra Klappe verborgen ist.
Erster Start, Einrichten sowie Speicher & Software Ausstattung
Beim ersten Start durchlauft ihr die bekannte Einrichtungsprozedur mit Abfrage der Sprache, der Wahl eines Wlan Netzwerks und dem Anlegen eines GMail bzw. Google Accounts. Ganz zum Schluss werdet ihr noch gebeten euch eine Acer-ID anzulegen mit der ihr Dienstleistungen wie die Acer Cloud usw. nutzen könnt. Natürlich könnt ihr zu Beginn sämtliche Punkte überspringen und erst hinterher einrichten. Bei meinen Testgeräten mache ich das meistens so da ansonsten sofort nach dem Einrichten der automatische Update Marathon der Apps beginnt.
Ausserdem erfahrt ihr so die Kapazität des internen Speichers bei Auslieferung, denn mittlerweile ist es gute Tradition der Hersteller die Geräte mit allerlei Bloatware (vorinstallierten Apps) zu bestücken. Leider hat Acer auf seinen beiden Tablets auch eine ganze Reihe an Apps vorinstalliert, die zwar deaktiviert aber nicht deinstalliert werden können. Mit dabei ist der Musik Online Store „7 Digital“, der Bookstore „Zinio“, die Game Store Apps „Wild Tangent“ und „Top HD Games“ von Gameloft, wobei es sich bei letzterem nur um eine Browser Verknüpfung handelt. Ausserdem vorinstalliert und unlöschbar ist der Virenscanner „McAfee Security“, das Videochattool „Skype“, der Dateimanager „Astro“ und die Wetter App „Accu Weather“.
So stehen letztendlich beim Acer B1, das über 8 Gigabyte an internem Speicher verfügt 5,30 GB nutzbarer Speicher zur Verfügung während es beim A1 mit 16 GB inside 11,99 GB sind.
Schön finde ich, dass Acer bei beiden Tablets auf eine extra Bedienoberfläche verzichtet und ihr somit pures Vanilla Android genießen könnt. Das A1 besitzt dabei mit Android Jelly Bean 4.2.2 das etwas neuere Systen gegenüber dem B1, das nur Jelly Bean in der Version 4.1.2 an Bord hat. Die relativ flüssige Performance des kleinen B1 resultiert zu einem guten Teil aus dem fehlenden Overhead den eine herstellereigene Benutzeroberfläche zwangsläufig produziert.
Zusätzlich habt ihr als Besitzer eines Acer Device die Möglichkeit euch bei Acers eigenem Clouddienst zu registrieren, wo euch der Hersteller einen kostenlosen und zeitlich unbegrenzten Zugang zu seiner Speicherwolke anbietet. Obwohl der verfügbare Plattenplatz für jeden User ohne Limit ist solltet ihr jetzt nicht gleich frohlocken, denn eure hochgeladenen Daten werden jeweils mit Ablauf von 30 Tagen von den Acer-Servern gelöscht. Wer also vorhat eine dauerhafte Musiksammlung in der Cloud abzulegen sollte lieber zu Anbietern wie DropBOX oder Googles Play Music gehen. Als kurzfristiger Zwischenspeicher für Dokumente aller Art ist die datenverschlüsselte Cloud aber zu empfehlen.
Displays mit geringer Auflösung und Problemen beim Weißwert
Kommen wir nun zu den Displays der Beiden wobei mir sofort die etwas geringe Leuchtkraft bei maximaler Helligkeit aufgefallen ist. Zudem neigt das IPS-Panel des A1 in den Weißwerten zu einem leichten Rotstich während das LCD-TFT Display des B1 Weiß mit etwas zu viel Blau wiedergibt. Während sehr gute Displays wie das des Nexus 7 mittlerweile mit Full-HD sprich 1920 x 1080 Pixel auflösen liegt die Auflösung der Acer Geschwister bei mageren 1024 x 768 Pixeln und einer Pixeldichte von 163 ppi beim A1 und 170 ppi beim B1. Die geringe Helligkeit führt leider dazu, dass die beide Geräte im Aussenbereich bei Sonnenlicht kaum noch ablesbar sind. In Innenräumen weisen dagegen beide Displays eine recht hohe Blickwinkelstabilität auf, d.h. sie lassen sich auch von der Seite her noch recht gut ablesen. Acer setzt beim Display des A1 auf das Webseiten lesefreundliche 4:3 Format und beim B1 auf das 16:10 Breitwandformat was aber beim Schauen von Videos seine Vorteile hat.
Antutu Benchmark Werte im unteren Mittelfeld
Acer setzt bei beiden Tablet PC`s auf günstige Prozessoren von Mediathek, die beim 1,2 Ghz starken Quad-Core Chip des A1 zu einem Benchmark Wert in Antutu von passablen 13248 Punkten. Der 7 Zöller B1 taktet ebenfalls mit 1,2 Ghz allerdings basierend auf einer Dual-Core CPU, die dem Tab einen Wert von 8335 Punkten garantieren. Auch hier zum Vergleich das Nexus 7 (2013), das mit einem Wert von 20479 Punkten glänzen kann. Der verbaute Arbeitsspeicher liegt mit jeweils 1 Gigabyte am unteren Ende der Skala bei dem ein flüssiges Arbeiten gerade noch möglich ist.
Websurfen, Youtube Videos & Gaming
So ist es kaum verwunderlich, dass beim Surfen mit dem Acer B1 gelegentliche Mikroruckler beim Auf- und Abwärtscrollen zu vernehmen sind, die umso stärker werden je aufwendiger d.h. animierter eine Webseite gestaltet ist. Das Acer A1 schlägt sich in dieser Disziplin erwartungsgemäß deutlich besser. Youtube Videos in 4k Ultra-HD Auflösung werden von beiden Tablets ohne Ruckeln abgespielt.
Laut der Bitkom gehört das Gaming gleich nach dem Schreiben und Lesen von Mails sowie dem Webseiten Surfen zu den häufigsten Tätigkeiten für die heutige Tablets genutzt werden. Also habe ich auch die beiden Testgeräte einem Spieletest unterzogen und so populäre Spiele wie Riptide GP, Temple RUN 2, Need for Speed Most Wanted sowie Real Racing 3 darauf ausprobiert. Sowohl das Acer A1 als auch das etwas schwächere B1 habe alle Games mit Bravour gemeistert.
Musik über den rückwärtig angebrachten Lautsprecher zu hören solltet ihr besser gleich wieder vergessen, da dieser einfach nur flach klingt und vor allen Dingen viel zu leise ist. Wesentlich besser klingt da schon der Kopfhörer Ausgang der eine ausreichende Lautstärke sowie einen noch passablen Bassdruck liefert. Beim direkten Hörvergleich über Kopfhörer kann mich der A1 einen Ticken mehr überzeugen aber grundsätzlich sind hier beide Kandidaten zu gebrauchen.
Zu den eingebauten Kameras möchte ich mich eigentlich gar nicht groß äussern, da der grundsätzliche Verwendungszweck eines Tablets sicher nicht für das Fotografieren ausgelegt ist. Die 0,3 Megapixel Frontkameras des B1 & A1 sind wenn überhaupt nur zum Videochatten geeignet und dabei müsst ihr euch an das wirklich krasse Bildrauschen gewöhnen. Um einiges bessere Bilder liefert die 5 Megapixel Kamera des A1 wobei ich dennoch Mühe hatte richtig scharfe Bilder zu machen. Wem Fotoaufnahmen wichtig sind sollte definitiv zu einem guten Smartphone ab 13 Megapixel greifen oder aber eine Kleinbildkamera verwenden.
Fazit
Mein Parallel-Test der Acer Tablets A1 & B1 hat mir persönlich wieder mal gezeigt, dass die Unterschiede ähnlicher Geräte wie immer im Detail zu suchen sind. Denn mit einem Mehrpreis von gerade mal 50 Euro ist das A1 mit 179 Euro (Amazon) wesentlich besser ausgestattet als das 129 Euro teure B1. Der Einsatz des Quad-Core Chips und des um 0,9 Zoll größeren Displays macht sich im Alltagseinsatz mit dem A1 absolut positiv bemerkbar. Zusätzlich punktet das A1 mit seinem doppelt so großen Speicher und dem 4960 mAh starken Akku, der beim B1 nur mit 2710 mAh bemessen ist. Trotzdem sollte man aber nicht vergessen, dass die Displays beider Geräte in maximal Einstellung eine relativ geringe Helligkeit aufweisen und der Lautsprecher sowie die Frontkamera fast nicht zu verwenden sind. Wenn ich mich für eines der beiden Tablets entscheiden müsste wäre es eindeutig das Acer Iconia A1. Zum Schluss möchte ich mich bei der Firma Acer für die freundliche Überlassung der beiden Testgeräte bedanken.
Welche Eigenschaften haben für euch beim Tabletkauf oberste Priorität? Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare!