Googles neueste Android Iteration KitKat 4.4.2 wurde an Halloween 2013 und damit vor 3,5 Monaten aus der Taufe gehoben. Trotzdem liegen die Verbreitungszahlen der neuesten Version mit gerade mal 1,8 Prozent auf sehr niedrigem Niveau und basieren fast ausschließlich auf Googles Nexus Serie, den Modellen der Google Play Edition sowie Motorolas Moto X und dem Moto G. Dazu kommen regionale Rollouts für Samsungs Note 3 und HTC`s ONE. Der überwiegende Teil der Androiden verharrt dagegen mit rund 60 Prozent bei Jelly Bean 4.x oder bleibt Zeit seines Lebens sogar bei der technisch völlig veralteten Version Gingerbread 2.3 (20%) stehen.
Beschäftigt man sich wie ich schon länger mit Android kommt einem unweigerlich ein „So what, Business as Usual“ über die Lippen, denn mit schöner Regelmässigkeit verzögern die Hersteller immer wieder Updates auf die neueste Android Version. Brisanz gewinnt dieses Haltung dadurch das Google für die Nutzung von KitKat die Hardwareanforderungen massiv gesenkt sodaß theorethisch auch eine große Anzahl an Altgeräten in den Genuss der Schokoriegel Version kommen könnten.
Google übt Druck auf die Hersteller und setzt Fristen zur Nutzung von KitKat 4.4.2
Da die Hersteller dem Lockruf seitens Google aber nach wie vor nicht folgen wollen sieht sich Google nun veranlasst diesem Ansinnen mit einem gewissen Druck nachzuhelfen. Glaubt man nämlich dem Bericht der Jungs vom US-Blog Android Police existiert ein internes Memo indem Google die Hersteller ultimativ auffordert bei Neugeräten KitKat 4.4.2 einsetzte, da ihnen sonst die Zertifizierung für Google Mobile Services (GMS) verweigert würde.
Unter der GMS versammeln sich alle Google Dienste wie z.B. GMail, Maps und Hangouts aber auch Apps wie Youtube und Google Earth fallen darunter. Ausserdem würden den nichtzertifizierten Geräten zukünftig der Zugang zu Googles Play Store verweigert was es den Anbietern schier unmöglich machen dürfte ihre Smartphones erfolgreich am Markt unterzubringen.
Abgestufte Gnadenfristen mit KitKat „must have“ Deadline ab August 2014
In der Praxis sieht das dann so aus, das Neugeräte seit Anfang Februar 2014 mindestens Jelly Bean mit API-Level 17 aufweisen müssen um die begehrte GMS Zertifizierung zu erhalten. Nach dem 24. April ist dann mindestens 4.3 (API 18) und nach dem 31. Juli KitKat 4.4 Voraussetzung um die Zulassung zu erhalten.
Auch wenn ich die sanfte „Daumenschrauben Initiative“ von Google mehr als sinnvoll und längst überfällig finde würde ich mir wünschen das die Hersteller von sich aus erheblich mehr unternehmen würden um auch ältere Modelle mit einem Update auf KitKat auszustatten. Demgegenüber steht aber wie so oft die wirtschaftliche Motivation der Hersteller lieber Neugeräte zu verkaufen als ältere Modelle upzudaten. Zumindest könnt ihr zukünftig als Käufer eines Neugerätes sicher sein, das mindestens Android Jelly Bean 4.2 an Bord ist, mit weniger solltet ihr euch auch gar nicht mehr zufrieden geben. Wie steht es denn mit den Android Versionen eures heimischen Geräteparks? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Quellen:
Moinsen, ich habe hier ein Xperia ARC S am laufen, mit KK 4.4.2. Wird es nie geben von Sony!
Dafür gibt es XDA
Hy Joschi, ja genau xda, cyanogen & Co machen einen unschätzbaren Job!
Mir ist ein derartiger Druck (Zwang) auf den Herstellermarkt äußerst suspekt. Bereits die Entwicklung von Knox unter Beteiligung der NSA, sowie der Trend zur Smartphone-Aktivierung per Fingerabdruck, lassen mich Schlimmes vermuten. Offenbar werden die Verbraucher immer unkritischer und zahlen zudem auch noch für die totale Erfassung und Ausspähung ihrer Privatsphäre.
In Zukunft werde ich mein Augenmerk auf Nischenhersteller richten, die Securephones mit sicheren Betriebssystemen entwickeln.