Genau wie ein Jahr zuvor hatte Samsung auch dieses Jahr das Berliner Tempodrom als Veranstaltungsort für die Präsentation der nunmehr 4. Generation seines S-Pen Phablet Galaxy Note 4 gewählt. Als bekennender Fan der Note Reihe war ich natürlich gespannt welche Hardware und innovativen Features Samsung dem Note 4 mit auf den Weg geben wird und ob sich letztendlich ein Umstieg von meinem Note 3 lohnen würde.
Wie bei den Modellen zuvor hat Samsung in erster Linie die Hardware Daten aufgebohrt, was sich vornehmlich in einer höheren Display Auflösung, mehr Megapixel bei der Kamera und einer schnelleren CPU wiederspiegelt. Aber auch beim Design und natürlich bei den Software Features hat es Neuerungen gegeben was im speziellen den S-PEN und seine Funktionen betrifft. Im Vergleich zum Vorgänger wird das Note 4 nun von einem edlen Rahmen aus Metall eingefasst was für eine deutlich hochwertigere Anmutung als beim Note 3 sorgen soll. Die Rückseite besteht aber auch weiterhin aus Polycarbonat wobei Samsung auf die stilisierten Ledernähte verzichtet, die dem Note 3 seinen Pseudo-Leder Look verleihen.
WQHD (2560 x 1440) Display, 16 bzw. 3,7 MP Isocell Kamera mit OIS und 120 Grad Wide Selfie Mode
Beim Super AMOLED Bildschirm des Note 4 setzt Samsung mit 5,7 Zoll weiterhin auf die selbe Displaygröße wie beim Note 3. Änderungen gibt es dagegen bei der Auflösung wo Samsung genau wie bei LG`s G3 ein Quad-HD (WQHD) Display mit 2560 x 1440 Pixeln (515 ppi) verbaut, während das Note 3 „nur“ über eine Full-HD (1920 x 1080) Auflösung verfügt. Die im Note 4 verbaute Kamera hat sich Samsung vom Galaxy S5 ausgeborgt, denn genau wie beim stiftlosen Flaggschiff sorgt nun eine 16 Megapixel Knipse mit Isocell Technologie für die richtige Belichtung der Smartphone Pics.
Auf der Vorderseite bietet die 3,7 MP Kamera mit ihrer lichtstarken f/1.9 Blende und Wide Selfie einen speziellen 120 Grad Selfie-Mode mit dem sich mehrere Personen nebeneinander in einer Art Panorama Shot aufnehmen lassen. Dazu hat Samsung der Kamera einen optischen Bildstabilisator Smart OIS (Optical Image Stabilization) spendiert der für deutlich weniger verwackelte Bilder sorgen soll. Zudem hat Samsung die Kameramodis ausgedünnt denn das Note 4 besitzt lediglich 6 (Selective Focus, Rückkamera Selfie, Beauty Face, Virtual Tour Shot, Shot & More und Dual Camera) davon. Übrigens Videos kann das Note 4 in 4k Qualität aufzeichnen.
Eine Aussage zur Qualität der Bilder kann ich natürlich in Ermangelung eines Note 4 noch nicht treffen. Geht man aber davon aus das hier das gleiche Modul wie beim Galaxy S5 verbaut wurde, dann fällt mein Vergleich zur Kamera des Note 3 eindeutig aus. Seit Monaten verwende ich zum Fotografieren fast ausschließlich das Galaxy S5 während das Note 3 zumindest in dieser Disziplin nichtbeachtet in der Ecke liegt. In der Tat zeichnen sich die Aufnahmen recht oft durch eine bessere Schärfe gegenüber den Aufnahmen des Note 3 aus, was sich besonders bei Aufnahmen von kleinen Strukturen und Schriften bemerkbar macht.
2,7 Ghz Snapdragon 805 / 1,9 Ghz Exynos 5433, 3 GB RAM & 32 GB Flashspeicher
Wirft man einen Blick unter die Motorhaube stellt man fest das Samsung mit dem 2,7 Ghz schnellen Snapdragon 805 (Note 3 – 2,3 Ghz Snapdragon 800) das momentan technisch machbare verbaut hat. Als weitere Variante steht der hauseigene Qcta-Core Chip Exynos 5433 zur Verfügung, der auf ARM`s big.LITTLE Technologie basiert. Dabei stehen jeweils 4 Rechenkerne mit 1,9 Ghz für rechenintensive Aufgaben und weitere 4 Kerne mit 1,3 Ghz für leistungsschwache Anwendungen zur Verfügung. Je nach Prozessor kommt 4G/LTE mit Cat 4 (Exynos 5433) oder als superschnelles Cat 6 (Snapdragon 805) zum Einsatz. Gleichgeblieben ist dagegen der 3 Gigabyte große Arbeitsspeicher (RAM) und der interne Flashspeicher mit 32 GB, der mittels microSD Karte erweitert werden kann.
3220 mAh Akku mit Quickloading Funktion
Der Akku des Note 4 hat gegenüber dem Note 3 zwar nur um minimale 20 mAh auf 3220 mAh zugelegt, soll dafür den Stromverbrauch aber deutlich effizienter regeln. Aufgrund meiner Erfahrung bleibe ich erstmal skeptisch und erwarte auch für die 4. Generation des Note den Gang zum Stromspender nach 1 bis maximal 2 Tagen und dies allein schon wegen des auf Quad-HD aufgebohrten Displays. Interessantes Detail zum Akku dürfte der Quickloading Mode sein, über die der Akku innerhalb von 30 Minuten auf immerhin 50% Kapazität aufgeladen wird. Um dieses Feature zu nutzen muss natürlich das zugehörige Netzteil verwendet werden. Zusätzlich unterstützt das Note 4 drahtloses Aufladen nach dem QI-Standard.
Sensorik total mit Herzfrequenz- , UV- und Blutsauerstoff-Sensor plus Fingerprintscanner
Auf der Rückseite unterhalb der Kamera hat Samsung wie beim Galaxy S5 einen Herzfrequenzsensor positioniert. Beim Note 4 kommen nun mit einem UV-Sensor zur Messung ultravioletter Strahlung des Lichts sowie einem Sensor zur Messung der Sauerstoff Konzentration im Blut zwei weitere Fühler dazu, die das Note 4 solangsam in die Nähe eines medizinischen Gerätes bringen. Ob die 2 neuen Sensoren in der Praxis passable Werte liefern oder mehr der Spielerei dienen werden wohl erste Tests zeigen müssen. Für meinen Geschmack hat Samsung hier deutlich zuviel Sensorik verbaut, die in einem Smartphone nichts zu suchen hat. Gesteuert werden die Sensoren übrigens über die hauseigene S-Health App. Natürlich ist im Note 4 auch ein Fingerprintscanner mit an Bord, der über die frontseitige Home Taste aktiviert wird.
S-PEN mit 2048 Druckpunkten als PC-Maus verwendbar
Womit wir bei meinem persönlichen Lieblings-Utility der Note Reihe dem S-Pen Stylus angelangt wären. Sowohl von der Hardware als auch von der Softwareseite her bringt der S-Pen des Note 4 gegenüber dem Stift des Note 3 Verbesserungen. Um die Genauigkeit der Erkennung und das Schreibgefühl weiter zu verbessern hat Samsung die Druckstufen auf 2048 gegenüber dem Note 3 verdoppelt. Eine der wesentlichen Neuerungen des S-Pen liegt in der Verwendung als Mausersatz, denn im Note 4 lassen sich Elemente ganz einfach markieren und dann per Drag-N-Drop verschieben.
Zudem hat das schwebende Auswahlmenü Air Command neue Funktionen wie „Smart Select“ (Inhalte verschiedener Quellen markieren und gebündelt per E-Mail weiterleiten), „Screen Write“ (komfortable Notizen Erstellung), „Snap Note“ (Camscanner zum Fotografieren von Flipcharts, Magazinseiten, Notizen etc., die sich dann per S-Note App öffnen und bearbeiten lassen) und „Voice Memo“ (Erstellen von Sprachnachrichten) erhalten. Außerdem erhält der S-PEN nun ein eigenes Widget über das sich Inhalte schneller an die Software übermitteln lassen.
Bei den Abmessungen hat das Note 4 mit 153,5 x 78,6 x 8,5 Millimeter und 176 Gramm nur unwesentlich gegenüber dem Note 3 mit seinen 151.2 x 79.2 x 8.3 Millimeter und 168 Gramm zugelegt. Die gleichbleibenden Maße sind absolut begrüßenswert da sich auch mein Note 3 schon nah an der Grenze des mobil Erträglichen befindet. Bei der Softwareausstattung setzt Samsung auf Googles aktuellste Android Version KitKat 4.4.4 in Kombi mit der neuesten Touchwiz-UX Oberfläche, während das Galaxy Note 3 auf Android Kitkat 4.4.2 und Touchwiz 4.0 verharrt.
Der Marktstart des Note 4 wird voraussichtlich ab Oktober erwartet und zumindest in der Anfangsphase mit einem Preis von 799 Euro zu Buche schlagen, wie Vodafone berichtet. Bei Mediamarkt sieht das schon ein wenig anders aus denn dort wird ein Preistag von 699 Euro aufgerufen, allerdings mit Verfügbarkeit ab dem 1. November. Wie auch immer finde ich den Preis persönlich viel zu hoch und fast schon unverschämt. Schaut man sich aber die Preishistorie der Vorgänger an kann man davon ausgehen das sich der Preis noch vor Weihnachten in Regionen um die 550 Euro einpendeln wird. Obwohl ich die gebotenen Neuerungen mit Metallrahmen, Quad-HD und Snapdragon 805 sowie die neuen Softwarefeatures des S-Pen sehr interessant finde werde ich als Note 3 Besitzer vorerst nicht wechseln. Vielmehr hoffe ich das die zumindest die Software Features mit einem späteren Update auch auf dem Note 3 Einzug halten werden.
Videovergleich Note 4 vs. Note 3 by Androidnext
UV & Blut-Sauerstoff Sensor by PhoneArena
Was haltet ihr von Samsungs neuem Phablet dem Note 4 und findet ihr den Preis der Südkoreaner gerechtfertigt oder völlig überzogen? Ich warte gespannt auf euer Feedback!
bis 550 €. Mehr geht für mich hier nicht.
Ist eine Ladevorrichtung für QI dabei ?
und: ist ein Blitz bzw. Dauerlicht integriert ?
Wenn der Update auf die späteren 64Bit-Android-Versionen garantiert wäre, wäre ich noch bereit, bis zu 650 € zu „drücken“ !
Das Note 4 ist zwar per QI aufladbar aber der Adapter muss natürlich separat erworben werden.
Über den integrierten Blitz habe ich aktuell keine weiteren Infos. Dauerlicht wird es wohl geben, denn das haben Note 3 und S5 auch an Bord!
Und zu den Android Updates kann ich nur auf die Historie verweisen, die ca. 2 Jahre nach Marktstart für die Top-Modelle Updates garantiert…
Bin Besitzer des Note 3. Werde nicht wechseln. Noch mehr Prozessorgeschwindigkeit und erst recht nicht die sinnlose Auflösungsverdoppelung beim Display gleicher Größe, Herz-, UV-, Sauerstoff Sensoren sind derzeit kein Grund zum wechseln. Reserven hat das Note 3 genug und die Full-HD Auflösung ist bei der Displaygröße absolut sinnvoll. Mehr sieht man nicht, kostet aber mehr Rechenpower und Energie. Man sollte immer eine Generation überspringen. Anders beim Note Edge, das würde mich reizen. Das mit dem Display über Eck finde ich genial ind inovativ!
Hy Mike, Danke für deinen Kommentar! Deine Gedanken treffen es auf den Punkt und genau aus dem gleichen Grund werde auch ich vorerst beim Note 3 bleiben…
Ich hab mir letztes Jahr im Dezember das Note 3 geholt und bin fast vom Hocker gefallen, als ich den Preis vom Note 4 gesehen habe.
Beim Saturn kostete das Note 3 damals ca. €469, dazu kam noch €100 CashBack von Samsung. Online gab es das zu dem Zeitpunkt nicht günstiger. Den jetzigen Preis halte ich für total überzogen.
Mein QuickFazit: Das beste Telefone neben Nokia E61/E63, was ich bisher hatte. Im Zeitkontext gesehen. 🙂
3GB sind immer noch mehr als aktuell, und die CPU sollte auch noch ein paar Jährchen reichen. Von daher werde ich wohl mehr als eine Generation überspringen. 🙂
Ach ja, völlig unverständlich: Warum kein USB 3.0 mehr beim Note 4? Für mich ein Rückschritt!
Hy Cromwell, stimme dir voll und ganz zu! Habe mir ebenfalls wie Du das Note 3 mit Cashback 100 gekauft und bin bis heute mehr als zufrieden. Würde das Note 4 frühestens in Bereichen um die 450 Euro kaufen, wenn überhaupt! Grüße Frank