In der vergangenen Woche haben sich die Meldungen bezüglich des populären Messengers WhatsApp mit Stichworten wie WebClient, Sperrung einer Drittanbieter App und zukünftigen Werbeeinblendungen förmlich überschlagen. Erinnern wir uns kurz zurück – gute 11 Monate ist es jetzt her seit Facebook den Messenger für eine Rekordsumme von knapp 19 Milliarden US-Dollar übernommen hatte. Zählte man bei der Übernahme noch 450 Millionen Nutzer, so hat sich die Nutzerzahl bis heute drastisch um 55 Prozent auf jetzt 700 Millionen User erhöht.
Schon damals stand die Frage im Raum, ob sich diese gigantische Investition jemals für Facebooks rechnen würde und wie ein Rückfluss der investierten Summe aussehen könnte. Heute fast ein Jahr später kommt solangsam Licht ins Dunkel, denn laut letzter Infos existieren vermehrte Planspiele der WhatsApp Mutter Facebook im Messenger Werbeeinblendungen zu platzieren.
Denkbar seien unter anderem die Platzierung von gesponserten Inhalten oder die Einrichtung von Kommunikationskanälen für Unternehmen wie Vize Präsident David Marcus im Rahmen der Digital Life Design Conference verkündete. Weiter fügte Marcus hinzu das man den User keinesfalls mit Werbung bombardieren möchte, da man aktuell keine Eile hätte mit dem Messenger Gewinne zu erwirtschaften. Als Testgelände hat man den hauseigenen Facebook Messenger erkoren, dessen Werbemodelle nach einer möglichst erfolgreichen Testphase direkt in WhatsApp übernommen werden können. Egal wie umfangreich die Werbeeinblendungen in Zukunft auch ausfallen, sie werden meiner Meinung nach ganz sicher kommen, da allein die gigantische Anzahl an Nutzern eine zu attraktive Plattform für Werbetreibende darstellt.
Sperrung von unliebsamen WhatsApp Clients
Mit dem künftigen Rentabiitätsgedanken im Hinterkopf lässt sich eine weitere Maßnahme, nämlich die Sperrung von Usern populärer Drittanbieter Apps wie WhatsApp+ und WhatsAppMD wesentlich besser verstehen. Hauptgründe für den Einsatz alternativer Apps liegen vor allen Dingen in der besseren Personalisierbarkeit bezüglich Hintergrund und Farben. WhatsApp wiederum argumentiert das Apps wie WhatsApp+ weder von WhatsApp entwickelt noch dazu autorisiert worden sind.
Zur Durchsetzung seiner Ansprüche belegt WhatsApp die Nutzer alternativer Apps künftig mit einer 24-stündigen Sperre, verbunden mit einer Weiterleitung zur Downloadseite der original WhatsApp-App. Um dem Willen von WhatsApp nochmals Ausdruck zu verleihen hat man den Entwicklern von WhatsApp+ eine Unterlassungserklärung zugestellt, in der Sie sich verpflichten alle Downloadlinks zu WhatsApp+ zu entfernen. Damit dürften die Tage von WhatsApp+ endgültig gezählt sein.
Rückblickend erkennt man im aktuellen Vorgehen von WhatsApp eindeutige Parallelen zum Microblogging Dienst Twitter, der sich in 2013 unter dem Stichwort „Limitierung der Zugriffstokens“ unliebsame Konkurrenten wie z.B. den extrem beliebten „FalconPro“ Client vom Hals geschafft hat. Sind dann alle WhatsApper wieder auf das eigene Produkt getrimmt klappt es auch mit dem In-App-Marketing.
Web-Client mit Login per QR-Code und notwendiger Internet Verbindung zum Smartphone
Womit wir beim WhatsApp WebClient angekommen wären, der seit ein paar Tagen das komfortable WhatsAppen im Webbrowser am PC erlaubt. Grundvoraussetzung für die Nutzung des Web-Clients ist ein Update auf minimum Version 2.11.505, wo ihr dann im Menü den neuen Eintrag „WhatsApp Web“ vorfindet. Ein Klick darauf öffnet den Barcode Scanner mit dem ihr im Web-Browser des PC`s unter web.whatsapp.com den QR-Code scannen müsst.
Habt ihr alles richtig gemacht erscheint im Browserfenster die WhatsApp Kontaktliste eures Smartphones, worauf ihr sofort mit dem WhatsAppen loslegen könnt. Wie in der Überschrift erwähnt ist es aber zwingend notwendig das euer Smartphone über eine Internetverbindung verfügt, da sowohl der Sende- als auch der Empfangsvorgang stets über die WhatsApp App eures Smartphones geroutet werden. In Punkto Benachrichtigungen bietet der Web-Client die Möglichkeit sich ankommende Nachrichten per Text-Hinweis, Akustisch oder auch gar nicht anzeigen zu lassen.
Mit dem Rollout des Web-Clients haben die WhatsApp Macher nun einen häufig genannten Benutzer Wunsch erfüllt und in der Folge kann man fast sicher sein das dieses Feature für einen weiteren User-Zuwachs beim Messenger sorgen wird. Persönlich begrüße ich den komfortablen Web-Client ausdrücklich, würde mir aber eine vom Smartphone unabhängig funktionierende Oberfläche wünschen. Was gefällt oder missfällt euch am neuen WhatsApp Web-Client? Ich warte gespannt auf eure Kommentare!